Von Merzouga nach Agdz
Wir starten früh Richtung Draatal. Tagesziel ist heute Agdz. Gleich hinter dem Abzweig in Erfoud ist die Straße überflutet. Aber das Wasser ist nicht tief und hier gibt es auch nicht wirklich eine Alternativroute. Also durchfahren, was auch völlig unproblematisch ist. In Tazzarine stoppen wir und schlendern eine halbe Stunde durch den alten Ortsteil im Palmenhain.
Die Menschen hier freuen sich alle über unseren kleinen Sohnemann. Interessant ist hier auch das Bewässerungssytem. Wir sehen in Tazzarine zum xten mal in Marokko Polizisten mit einer kleinen Radarpistole. Auch wenn es in diesem Teil Marokkos sehr wenig Verkehr gibt, sollte man keinesfalls zu schnell fahren.
Überflutete Straße hinter Rissani
Ortsdurchfahrt Tazzarine
Im Palmenhain von Tazzarine
Das Elf-Tor
Als wir das Draatal erreichen, liegen wir noch gut in der Zeit und fahren deshalb noch 40 km im Draatal Richtung Zagora. Danach drehen wir um und steuern unser Tagesziel Agdz an. Übernachten wollen wir im Rose du Sable. Die Zufahrt zum Rose Du Sable innerhalb von Agdz ist abartig schlecht. Wir bekommen aber problemlos ein Zimmer, laden unser Gepäck aus und fahren zurück ins Zentrum von Agdz. Beim Schlendern bittet uns ein Schumacher in seinen winzigen Laden. Wir sind etwas misstrauisch, ob nicht eine Teppichverkaufsveranstaltung die Folge ist. Aber der Mann hat so ein gewinnendes Lachen. Da können wir nicht ablehnen. Zur Begrüßung streckt er mir die Hand hin. Da ich gerade Kamera und Rucksack in der rechten Hand halte, strecke ich ihm schnell die linke Hand hin.
Kurze Zeit später schießt mir durch den Kopf, dass die linke Hand im Islam als unrein gilt. Wie dumm von mir. Es gibt Minztee und wir versuchen auf englisch, deutsch und französisch ein bisschen zu kommunizieren. Während der halbe Stunde die wir da sitzen, kommen andauernd Leute und holen Schuhe ab oder bringen welche zum Reparieren. Es ist schön zu sehen, dass viele Dinge hier noch einen Wert haben, die in unserer Wegwerfgesellschaft einfach auf dem Müll landen würden. Der Schumacher scheint mit seinem 2 Quadratmeter großem Laden und seinem Leben auch rundum glücklich und zufrieden zu sein. Irgendwie beneidenswert. Ich will eigentlich unbedingt im Ort etwas essen. Aber Madame traut der Hygiene nicht und so essen wir im Hotel – mäßig gut und viel zu teuer.
Ortsdurchfahrt im Draatal
Straßenleben in Agdz (Zufahrt zum Rose du Sable)
Rose du Sable
Das Rose du Sable gehört einer Schweizerin. Es gibt 4 besonders schöne
Zimmer mit eigenem Bad auf der Dachterasse. Wir nehmen eins davon für 550
Dirhams (inkl. Frühstück). Die Wände sind mit Steinsetzarbeiten
extrem aufwändig und mit Liebe zum Detail dekoriert. Das Bett ist
leider schmaler als das Standard-Doppelbett von 1,80 m. Mit Sohnemann
etwas eng. Die ebenfalls aufwändig gearbeiteten Fenster sind leider
alles andere als dicht. Das ist hinsichtlich Lärms von außen suboptimal.
Nachts stimmen 4-6 Hunde in der Nachbarschaft etwa alle halbe Stunde
ein mehrminütiges Bell- und Heulkonzert an. Wir schlafen nicht
besonders. Das Dinner ist mit 173,50 Dirham pro Person (Wasser
exklusive) für das Gebotene hoffnungslos überteuert. Am Morgen
liegt beim Frühstück auf dem Nachbartisch, auf dem Sofa und auf dem
Fussboden zunächst noch ein Berg an Hühnerknochen. Es sieht aus, als
wenn hier nachts Tiere gefressen haben.
Preis-/Leistungsnote 4.
www.rosedusable.com
Eingang zum Rose Du Sable bei Nacht
Unser Zimmer